Geistliches Wort
Sie kennen doch Schubladen? Solche Schubladen
finden sich allerdings nicht nur in Wohn- oder Schlafzimmern unserer Häuser.
Wir finden sie auch in unseren Köpfen. Ich denke an die Schubladen, in die wir, bewusst oder unbewusst, Menschen einordnen. Menschen in unserem Alltag, Menschen, mit denen wir direkt oder indirekt zu tun haben. In den allermeisten Fällen sind diese Schubladen nicht vorteilhaft für die, die hineingesteckt werden. Fast immer liegt ihnen ein Urteil zugrunde, oder besser gesagt, ein Vor-urteil.
Wir finden sie auch in unseren Köpfen. Ich denke an die Schubladen, in die wir, bewusst oder unbewusst, Menschen einordnen. Menschen in unserem Alltag, Menschen, mit denen wir direkt oder indirekt zu tun haben. In den allermeisten Fällen sind diese Schubladen nicht vorteilhaft für die, die hineingesteckt werden. Fast immer liegt ihnen ein Urteil zugrunde, oder besser gesagt, ein Vor-urteil.
Denken Sie doch mal gerade an einen Menschen,
es ist bestimmt mehr als nur einer, den Sie in eine Schublade gesteckt haben,
wo er nicht mehr rauskommt. Da bleibt er drin, auf Gedeih und Verderb. Einmal
abgeschrieben, für immer abgeschrieben. Auf Jahre, für Jahrzehnte. Das ist der
Arbeitskollege, der Nachbar, der Schüler, das Kindergartenkind, das
Gemeindeglied, der Partner, das eigene Kind.
Wer nun aber verschämt auf die Kommode in
seinem Kopf schielt und spürt, dass er dort doch immer wieder eine Schublade
zieht, weil es halt so verlockend ist, andere Menschen einzuordnen, der
befindet sich zumindest nicht in schlechter Gesellschaft:
Selbst Paulus hat es nicht immer geschafft, was er uns in seinem Vers an die Römer (Röm 14, 13) ans Herz legt: Darum lasst uns nicht mehr einer den andern richten; sondern richtet vielmehr darauf euren Sinn, dass niemand seinen Geschwistern einen Anstoß oder Ärgernis bereite. Deshalb sagt er dies bestimmt nicht nur zu den Römern, sondern auch sich selbst und uns.
Selbst Paulus hat es nicht immer geschafft, was er uns in seinem Vers an die Römer (Röm 14, 13) ans Herz legt: Darum lasst uns nicht mehr einer den andern richten; sondern richtet vielmehr darauf euren Sinn, dass niemand seinen Geschwistern einen Anstoß oder Ärgernis bereite. Deshalb sagt er dies bestimmt nicht nur zu den Römern, sondern auch sich selbst und uns.
Schön wäre es, wenn uns das im Umgang mit
unseren Mitmenschen, in unseren Familien, am Arbeitsplatz und auch hier in der
Kirchengemeinde leiten würde. Einander wahrnehmen, ohne den Blick zu verengen, uns durchaus die Meinung zu
sagen, sie aber auch selbst zu ertragen, und uns bei allem nicht aufzugeben und
keinen zu verurteilen – und unseren Drang zum Einordnen und Schubladenziehen
nur auf T-Shirt und Tischdecken beschränken, das ist der Weg ins Leben, das ist
der Weg in Gottes Zukunft.
Ihr
Roland Kühne